Der heutige fünfte Lauf zur Marathon-Trophy in Saalhausen war wohl die größte Herausforderung des diesjährigen Rennkalenders.
Mit 68 km und 2200 hm eine wirklich anstrengende Runde. Das Profil versprach gerade zum Ende knackige Anstiege. Auch in diesem Jahr
fand am Sonntag wieder ein gut besetztes Bundesliga CC-Rennen statt. Das Niveau des gesamten Wochenendes war entsprechend hoch.
Die
ersten beiden Stunden waren immer wieder von Regenschauern begleitet. Dadurch wurden die Abfahrten über Wurzeln immer rutschiger
und der Boden immer weicher. Zu Beginn lief es rund für mich, ich hatte das Gefühl, dass die beiden Rennen der vergangenen Wochen
wieder aus meinen Beinen raus waren.
Kurze Zeit später fiel mir die Kette vorne runter, ich mußte vom Rad und meine Rythmus ging leicht
verloren.
Als der Regen aufhörte wurden die Anstiege knackiger und der Untergrund wurde in den Auffahrten rupiger. In diesen
Sektionen mußte ich öfter viel Kraft aufwenden, um über die Wurzelpassagen zu kommen.
Irgendwann, ich glaube es war so nach drei Stunden,
ließen dann auch die Kräfte nach und der ganze Körper fing an zu schmerzen. Nacken, Rücken, die Schuhe nass vom Regen,
Po, und besonders meine Oberschenkel schmerzten in der letzten Stunde sehr. Einige Abschnitte mußte ich gar schieben, weil einfach
die nötige Kraft nicht mehr in den Beinen war.
Wenn man dann so weit über seiner Leidensfähigkeit ist, wünscht man sich nichts
mehr als bald im Ziel zu sein.
Unbewußt hält man dann das Tempo etwas zurück. Als mich am Streckenrand dann noch jemand
um Hilfe bei der Reparatur seiner gerissen Kette bat, habe ich auch gleich angehalten.
Das ich zu diesem Zeitpunkt eine realistische
Chance auf den dritten Platz in der Altersklasse und damit auf Siegertreppchen hatte, hätte ich mir nie gedacht. So gering hatte
ich meine eigene Leistung in dem Moment eingeschätzt.
Am Ende fehlten mir 17 Minuten (8 Minuten alleine für die Hilfeleistung)
und das war heute wieder mal reine Kopfsache. Einem Biker, den ich in der Startaufstellung kennengelernt hatte, konnte ich zu Beginn
mühelos folgen und der war nach 4:15 Std im Ziel. Durch meinen Kettenklemmer habe ich ihn verloren und damit war mein Zug abgefahren.
Im
Ziel angekommen, wollte ich nur noch zum Auto und so schnelle wie möglich raus, aus diesem Saalhausen.
Freude und Stolz kamen
erst zu Hause, als ich Abends die Ergebnissliste im Internet sah.
Mit 4:39 Std wurde ich 4. in der Altersklassenwertung und 101./ v.
160 gemeldeten in der Gesamtwertung.
Im nächsten Jahr werde ich unterwegs weniger negative Gedanken haben und mit Zuversicht
und Freude einen Podestplatz einfahren :-)
Das nächste Rennen findet am 8. September statt,
bis dahin
Keep racing