Wenn es nach der Winterpause endlich wieder aufs Rad geht, dann ist das zunächst einmal mit viel Vorfreude verbunden. Aber ganz
ehrlich? Es tut in den Muskeln auch richtig weh, die ungewohnt langen Einheiten zu fahren.
7 Tage, davon 6 auf dem Rad -
die nackten Zahlen:
650 km, 27 Std, lt Pulsuhr 21.500 kcal verbraucht und knapp 10.000 hm aufgestiegen.
Am Samstag früh aus Garching
angereist ging es direkt aufs Rad um die nähere Umgebung zu erkunden. Wie jeden Tag wartete am Nachmittag ein Pastabüffet auf uns,
um die verbrannten Kalorien sofort wieder aufzufüllen.
Da für Montag Dauerregen vorhergesagt war, wurde die erste große Ausfahrt auf
Sonntag vorverlegt.
Nach 140 km und 1700 hm brannte meine Muskulatur in den Beinen ziemlich heftig.
Wir waren in unserer Gruppe
zu viert unterwegs. Ich vergesse das Bild bestimmt nicht so schnell. Vor mir fährt ein ehemaliger MTB-Pro, daneben ein 18jähriger
Rennfahrer und ich mit einem Triathleten dahinter. Dabei war das Tempo ziemlich flüssig, so das ich froh über den Windschatten war.
In einer kleinen Bar trinken wir Cappuccino, während die Männer über das gerade abgelaufene F1 Rennen diskutieren.
Ich war
froh, dass ich mich am folgenden Tag durch die Regenpause wieder erholen konnte.
Für Dienstag war dann eine Steigerung geplant. Leider
kamen wir in den Bergen immer wieder in Schnee- und Graupelschauer, so das wir die geplante Route nicht durchziehen konnten. In einer
Bar hinterliessen wir durch unsere durchnässte Kleidung einen kleinen See auf dem Boden. Uns war das etwas peinlich, der Wirtin nicht.
Die lachte nur und bedauerte uns einwenig.
An der Wand hing ein Bild vom neuen Papst Franziskus. Drauf angesprochen gab die Wirtin
uns zu verstehen: "Wir lieben diesen neuen Papa".
Nach diesem Tag waren meine Beine so "leer", wie nie zuvor. Der Tag hatte wohl
etwas zuviel Substanz gekostet. Trotz gutem Essen und ausreichend Schlaf hatte ich mich nicht vollständig erholt. Am Mittwoch war
mit 200 km die Königsetappe geplant. Auf der mußte ich jedoch nach 50 km abreissen lassen. Da zu diesem Zeitpunkt noch fast 2000
hm bevorstanden und ich unsere kleine Gruppe nicht bremsen wollte, entschloss ich mich alleine eine andere Route zu nehmen.
So kamen für mich trotzdem noch lockere 100 km zusammen.
Das die Entscheidung richtig war zeigte mir der folgende Tag in der
zweiten Gruppe. Das Tempo war etwas geringer, trotzdem kamen 160km und 2050 hm zusammen. Meine Beine waren wieder komplett leer
und ich hatte in den Bergen Mühe an der Gruppe dranzubleiben.
Am letzten Tag bin ich dann noch mal 100km alleine in der
Ebene gefahren, das hat ganz gut getan.
Obwohl der Einstieg auf dem Rad sicherlich anstrengend war, so hat es doch eine Menge Spaß
gemacht und ein Steigerung der eigenen Fitness gibt es wohl nicht umsonst.
Das Herausragende für mich war in diesen Tagen
aber das Gruppenerlebnis. Zu erfahren, wie es sich in so einer freundlichen Gruppe fährt war angenehm und schön. Lauter offene
und höfliche Radler, ohne übertriebenem Konkurrenzgehabe.
Es war eine tolle Erfahrung und ein wichtiges Training für mich. Heute
weiss ich, dass ich die 5 Tage auf der Trans-Schwarzwald schaffen werde, auch wenn es noch ein weiter Weg bis dahin ist.
Keep
racing
Christof